Ein Medienkonzept schreiben…

Vorüberlegungen: Zwar berate ich schon länger andere Lehrer dabei. Es gibt auch endlich umfassende Unterlagen vom IQSH dazu. Mich letztendlich dazu zu motivieren, ein Medienkonzept für meine Schule zu schreiben, war eine andere Geschichte. Hier stelle ich einen möglichen Weg vor. Ich bin kein Experte und kann nur über meine Erfahrungen schreiben.

Ja, wir sollen kein losgelöstes Medienkonzept schreiben, sondern es soll Teil des Schulprogramms sein, doch letztendlich schreibt man ein Kapitel, dass in sich stimmig sein soll, also spreche ich weiter vom „Medienkonzept schreiben“.

Ich denke jeder, der ein Medienkonzept schreibt, hat eine Haltung zur digitalen Bildung und eine Vision für seine Schule. Meine Schritte setzen voraus, dass die Schule sich orientiert hat und eine gemeinsame Idee hat, wie die Ausstattung aussehen soll, dass es Erfahrungen mit Medienarbeit gibt und einige Kollegen in diesem Bereich qualifiziert sind, die pädagosche Bestandsaufnahme bereits durchgeführt wurde

Kernfrage: Warum wollen wir digitale Bildung vermitteln?

Hier füge ich zuallererst einmal die wichtigsten Unterlagen zusammen.

Schritt 1: Die Grundlage ist es diese zu studieren und sich selbst klar zu werden, wie soll unser Medienkonzept aussehen. Wichtig, selbst ein Medienkonzept ist nicht in Stein gemeißelt!

Schritt 2: Fragen lesen, eine Meinung bilden, Ideen festhalten. Es hilft sich die folgenden Fragen während der gesamten Arbeit immer wieder vor Augen zu halten. (aus dem Thesenpapier zur Medienentwicklungsplanung).

  • Welche Zielrichtung hat unsere schulische Medienarbeit?
  • Welche Schwerpunkte setzen wir uns?
  • Welche Kompetenzen wollen wir vermitteln? Wie gewährleisten wir, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler diese erwerben?
  • Wie können wir dafür sorgen, dass digitale Medien regelmäßig zum Einsatz kommen?
  • Wie legen wir systematisch die Umsetzung der Medienarbeit in den einzelnen Fächern fest?
  • Welche Endgeräte (Festrechner, Laptop, Tablet) eignen sich am besten für unsere angedachte Medienarbeit? Sollten sie mobil sein oder sich an festen Standorten befinden? Welche festen Standorte eignen sich am besten (Computerraum, Medienecke, Klassenraum, …)?
  • Wie sorgen wir für eine möglichst hohe Auslastung der Endgeräte/Räume (häufig ein Problem bei Computerräumen)?
  • Wollen wir schülereigene/lehrereigene Endgeräte in die Konzeption einbeziehen?
  • Benötigen wir digitale Projektionsmöglichkeiten? Sind diese mobil einsetzbar oder werden diese in einigen oder allen Räumen fest installiert?
  • Wie sollen Inhalte und Dateien miteinander ausgetauscht werden? Ist auch ein Zugriff von zu Hause sinnvoll und notwendig?
  • Welche Qualifizierung ben.tigen die Lehrerinnen und Lehrer zur Integration der Medien in ihren Unterricht?
  • Wie können wir Eltern und Schüler/-innen in die Konzeptionsarbeit einbeziehen?

Schritt 3: Sich seiner eigenen Haltung zur digitalen Bildung sowie Bedeutsamkeit in unserer Gesellschaft bewusst werden und Ziele formulieren.

Schritt 4: Wie soll das Medienkonzept aussehen? Was soll offen, was soll festgelegt werden?

„Positive Effekte für das Lernen aller Kinder entstehen, wenn sie digitale Medien in verschiedenen Fächern auf kohärente Weise digitale Medien nutzen und wenn Lehrkräfte sich zu diesem Thema austauschen, gemeinsam lernen, Erfahrungen machen und diese gemeinsam reflektieren (vgl. Digitale Medien im Fachunterricht, S. 15). Aus diesem Grunde muss die Vermittlung von Medienkompetenz, auch aufgrund der Komplexität und Bedeutsamkeit, als eine gesamtschulische Aufgabe betrachtet werden.“ 

Zitat aus unserem Medienkonzept

Für mich war dieser Auszug wichtig, weil es für meinen Geschmack auch die Wichtigkeit eines Medienkonzeptes herausbringt. Ein Medienkonzept sollte so geschnürt sein, dass es dieses „kohärente Lernen“ festlegt. Daraus folgt für mich, dass eine Aufteilung nach Jahrgangsstufen am meisten Sinn macht. Außerdem betrachten wir intensiv, wie unsere Kollegen in den Austausch kommen (Punkt Fortbildung und Qualifizierung).

Da auch in den Fachcurricularen der Punkt digitale Bildung mitgedacht werden soll, legen wir Zuständigkeiten den Fächer fest. Dieses ist in kurzen Arbeitsphasen an mehreren SETs passiert. Mit dem Effekt, dass sich die Fächer nicht durch alle Kompetenzbereiche der digitalen Bildung quälen müssen, sondern fokussiert arbeiten können und wirklich alle Kompetenzbereiche abgedeckt sind.

Schritt 5: Bestehende Dokumente nach Verknüpfungen durchsuchen wie Schulprogramm, alte PC-Konzepte.

Schritt 6: Die Tabellen aus „Medienkonzeptionelle Arbeit an Schulen“ ausfüllen und anpassen.

Schritt 7: Eine Gliederung für das Medienkonzept erstellen

Bei uns sieht sie so aus:

  1. Vorüberlegungen
  2. Bestandsaufnahme
  3. Ausstattung
  4. Fortbildung und Qualifizierung
  5. Kompetenzerwerb

Schritt 8: Schreiben

  1. Vorüberlegungen: Hier macht es Sinn viele schöne Zitate einzubringen. Was ist Medienkompetenz? Warum ist sie wichtig? Welche Zielrichtung hat unsere schulische Medienarbeit? Welche Schwerpunkte setzen wir uns?
  2. Bestandsaufnahme
  3. Ausstattung: die derzeitige und die Wunschausstattung muss deutlich werden. Folgende Fragen sollten beantwortet werden: Welche Endgeräte (Festrechner, Laptop, Tablet) eignen sich am besten für unsere angedachte Medienarbeit? Sollten sie mobil sein oder sich an festen Standorten befinden? Welche festen Standorte eignen sich am besten (Computerraum, Medienecke, Klassenraum, …)?Wollen wir schülereigene/lehrereigene Endgeräte in die Konzeption einbeziehen?Benötigen wir digitale Projektionsmöglichkeiten? Sind diese mobil einsetzbar oder werden diese in einigen oder allen Räumen fest installiert?Wie sollen Inhalte und Dateien miteinander ausgetauscht werden? Ist auch ein Zugriff von zu Hause sinnvoll und notwendig?
  4. Fortbildung und Qualifizierung: Hier macht es Sinn sich auf die Bestandsaufnahme zu beziehen. Welche Qualifizierung benötigen die Lehrerinnen und Lehrer zur Integration der Medien in ihren Unterricht? Wie findet ein Austausch statt?
  5. Kompetenzerwerb: Welche Kompetenzen wollen wir vermitteln? Wie gewährleisten wir, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler diese erwerben?

Es macht Sinn sich zu irgendeinen Punkt den Elternbeirat mit ins Boot zu holen, regelmäßig Abschnitte im Kollegium vorzustellen und sich mit der Steuergruppe auszutauschen. Auch muss die Erarbeitung der schulinternen Arbeitspläne für die Fächer mitbedacht werden. Das Schulprogramm muss überarbeitet und in der Schulkonferenz vorgestellt werden.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen. Liebe Grüße Frau K.

Es ist viel passiert bei uns

Ich habe lange nicht geschrieben, da sich die Ereignisse gerade überschlagen. Jetzt bin ich krank und kann mal tippen…;)

Das Auftaktgespräch mit vielen unangenehmen Einsichten ist mir noch im Kopf und jetzt scheint sich alles zu lösen.

Beim letzten Mediengruppentreffen gab es zwar viel zu besprechen – 3.SET, Erfahrungen aus Hospitationen, Schulmedientagen, Fortbildungen, die Organisation unserer schulinternen Workshops und die geringe Anmelderzahlen, bisherige SchulCommSy-Workshops, Medienkonzept uvm. – aber eher lange Gesichter.

Auf einmal ein Licht am Himmel!

Unser etwas vernachlässigter Schulverein, jetzt unter neuem Vorstand, wandte sich an unsere Mediengruppe, er würde uns gern finanziell bei unserer Arbeit unterstützen.

Dann hieß es binnen kürzester Zeit. Angebote vergleichen, Kostenkalkulation und Förderantrag stellen. Jetzt heißt es hoffen…

Momentan ganz oben auf der To-Do-Liste steht das Medienkonzept. Wir haben es uns in der Mediengruppe aufgeteilt, mal sehen, ob das eine gute Idee war. Etliche Informationen dazu habe ich zur Verfügung gestellt. Ihr findet sie hier!

Gedanklich bin ich schon mindestens 5 Schritte weiter!

Mich beschäftigt in erster Linie die Vorbereitung des Kollegiums auf den 3. SET. Ich habe Angst davor, dass nur hingefahren wird und nichts bei herumkommt. Und am Ende noch gemeckert wird! Es wäre vertane Zeit gewesen… Dazu aber auch mehr an anderer Stelle.

Außerdem schwirren gerade viele Gedanken, um den Tag, an dem wir tatsächlich Schülerendgeräte bekommen. Welche Infrastruktur muss da sein? Welche Organisation brauchen wir für einen reibungslosen Ablauf? Wie ist das personell zu stammen?

Sehr sicher bin ich mir, dass wir einheitliche Regeln brauchen. Welche Regeln für die Kollegen? Welche Regeln für die Kinder? Welche Konsequenzen? Wie und wo visualisiert man die Regeln?

Zudem bin ich gerade im Zwiespalt mit mir selbst, wie ich mit der Medienausleihe verfahren möchte. Ich schaffe es nicht, jedes Mal zu kontrollieren, ob Daten gelöscht und Akkus geladen sind, teilweise bekomme ich Geräte nicht pünktlich zurück.

Viele Gedanken einer müden Frau K.

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